Valencia

Valencia : Prunkpaläste und Seidenbörse

Den Zenit seines Wohlstandes erreichte Valencia im 15. Jahrhundert. Die Valencianos handelten mit Seide, Keramik, Schmuck, Olivenöl und Reis; ihre wirtschaftliche Potenz dominierte die spanische Ostküste.
Zum beherrschenden Kapital- und Finanzmarkt geworden, zierte sich die Stadt mit Prunkpalästen, leistete sich als Kathedrale des Handels eine grandiose Seidenbörse.
Noch heute lebt Valencia von der sprichwörtlichen Geschäftstüchtigkeit seiner Bürger. Kommerz und Erfolg krönen die Valencianos bis heute mit spektakulären Festen.

Die Metropole Valencia

Valencia ist mit seinen fast 800.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Spaniens. Ein Ort mit vielen Facetten: Verkehrsknotenpunkt, Universitätsstadt, Kultur-, Repräsentations- und Verwaltungszentrum, Kongress- und Messestadt, vor allem aber Gewerbe- und Handelsmetropole einer prosperierenden, exportorientierten Region.

Valencia ist eine pulsierende, quirlige, quicklebendige Metropole. Ihrem Zauber kann man sich nicht entziehen. Überall trifft man auf Passanten im Laufschritt, umtriebige Händler, Märkte, dicht gedrängte Straßengeselligkeit.
Hier regieren Import-Export, vitaler Kommerz, unternehmerischer Erfolg und ein gediegener Wohlstand – fast mit der Konkurrenzstadt Barcelona vergleichbarer – aus dem sich eine ambitionierte, facettenreiche Kulturszene finanziert.

Der Valenciano

Und noch eine Erkenntnis: Das so markante kommerzielle Profil der seit Jahrhunderten von Vorherrschaft und Privilegien verwöhnten Stadt korrespondiert natürlich mit der Mentalität seiner Bewohner.
Das Klischee mag zu simpel erscheinen, aber selbst die Einheimischen bestreiten es nicht: Der Valenciano ist ein ebenso talentierter wie leidenschaftlicher Händler, der die Chance auf ein profitables Geschäft geradezu instinktiv wittert, schnell denkt und entscheidet.
Ein Mensch der Tat, extrem dynamisch, manchmal ungeduldig, ideenreich, verblüffend direkt, kontaktfreudig und offen. Meist gesellt sich dazu ein sarkastischer Spott oder immerhin ein ironischer, nicht selten bissiger Humor, der das herzhafte Lachen über die eigene Person ausdrücklich einschließt.

Pendant zum geschäftlichen Streben des Valenciano ist seine Freude an rauschenden Festen, schwungvoller Musik, kraftvollem Gesang und kulinarisch-sinnlichem Gepränge, an Spektakeln der Lebenslust, am Genuss an sich selbst und dem erworbenen Wohlstand.
Allein schon das Klima – Licht und Sonne von Dezember bis Dezember – animieren ihn dazu, sich im Freien zu vergnügen, in Cafes und auf Plätzen zu verweilen, auf Alleen zu flanieren.

Urlaub oder Städtereise Valencia

Valencia ist geradezu prädestiniert für eine Städtereise oder einen Kurztripp, mal schnell über ein verlängertes Wochenende.
Es gibt kaum eine Stadt, in der sich die Sehenswürdigkeiten so übersichtlich präsentieren.  Sobald Sie in der Innenstadt sind, also in Arena-Nähe oder Bahnhof-Nähe sich befinden, können Sie die Stadt zu Fuss erkunden.
Natürlich empfehle ich an dieser Stelle immer eine Stadtrundfahrt, mit einem der tollen Doppeldecker Bussen.  Sie erhalten alle Erklärungen in Ihrer Landessprache, können aussteigen, wenn Sie eine Sehenswürdigkeit besonders interessiert und zu gegebener Zeit den nächsten Bus nehmen.
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Architektur in Valencia

Selbst an der Architektur der Altstadt lassen sich die vordringlichen Neigungen des valencianischen Bürgertums erkennen. Fraglos beeindruckend sind die Kathedrale, die Kirchen und Kirchtürme der Stadt.
Aber die prunkvollsten Gebäude – die spätgotische Handelsbörse, der Zentralmarkt, der barocke Palacio de Dos Aguas sowie andere Paläste – repräsentieren weltliche Zwecke.
Impulse setzte stets der wirtschaftliche Bedarf, die Kirche war nur Begleiterscheinung. An Valencias Kathedrale soll über fünf Jahrhunderte gebaut worden sein. Die Handelsbörse, die Lonja, war schon nach sechs Jahrhunderten fertig.

Ab 1483 entstand die Lonja, die prunkvolle Handelsbörse, geschäftlicher Mittelpunkt der Textilproduzenten, Seidenhändler und Finanziers. Im dreischiffigen Salon de Contratacones, einer "Kathedrale" der Geschäftswelt, wurde lebhaft gefeilscht, taxiert und kassiert.
Vor allem die kostbare valencianische Seide wurde hier gehandelt. Zur Krönung eines besonders lukrativen Geschäfts gab sie den Rahmen für rauschende Feste. Hier feierte man pompöse Hochzeiten.

Feste feiern in Valencia

Wo Erfolg, da Vergnügen. So war es damals, und so ist es heute noch immer. Die grandioseste Inszenierung von Sinnesfreude, ungezügelter Phantasie und Lebenslust gönnen sich die Valencianos alljährlich Mitte März bei den Fallas.
Spezielle Bürgervereinigungen und Kunsthandwerker haben dazu das ganze Jahr über an riesengroßen Karikaturfiguren aus Pappmaché gearbeitet. Nun werden die ca. 400 Figuren auf den großen Plätzen der Stadt zu Schau gestellt. Die Gestaltung ist mehr als drastisch. Da erkennt man den korrupten Bankier, wie er sich am Volk versündigt und am Ende durch den Fleischwolf gedreht wird.
Oder die Mitglieder der Regionalregierung, possenhaft verkleidet wie tumbe Toren im Märchenwald oder zwei diabolische Gestalten aus dem Steuerministerium, die gierig versuchen, einer ausgemergelten Kuh auch die letzten Tropfen Milch noch aus dem Euter zu melken.
Nach einem bombastischen Feuerwerk wird all diese Herrlichkeit ein Opfer der Flammen. Aber so ist das Leben, sagt der Valenciano. Die irdische Wahrheit, Schaffen und Zerstören, Erfolg, Macht, Glanz und Reichtum, nichts besteht ewig, alles vergeht.

Die Markthalle in Valencia – Eldorado für Geniesser

In der heutigen, renovierten und restaurierten Markthalle in Valencia , findet man heute 959 Marktstände auf 8.160 Quadratmetern.  Die Markthalle zählt zu den schönsten Hallen Europas. Sie wurde 1928 nach 14 jähriger Bauzeit durch König Alfonso XIII eröffnet und war das attraktivste Jugendstilgebäude Valencias.
Die Markthalle in Valencia nimmt für sich in Anspruch, der größte Umschlagplatz für frische Produkt in Europa zu sein. Bis zu 15.000 Kunden täglich kaufen dort  frische Produkte ein. Der Markt ist täglich von 7.30 bis 14,30 Uhr geöffnet. Die Markthalle im Internet  erreichen Sie unter : http://www.mercadocentralvalencia.es
Nehmen Sie sich Zeit, durch das unglaubliche Angebot zu schlendern, zu genießen, die Düfte einzufangen, das Ambiente und das Flair in sich aufzusaugen. Nirgends  ist Valencia bodenständiger und  rustikaler als dort.
Bummeln Sie durch das Schlaraffenland – ein MUSS für jeden, der Valencia kennen lernen und verstehen möchte.  Eine wahre Schatztruhe mitten in der Stadt.

Die Lonja – Seidenbörse in Valencia

Auf den ersten Blick erscheint sie mit ihrem wuchtigen Turm wie eine zinnengekrönte Burg inmitten der Altstadt von Valencia: die Seidenbörse, La Lonja de la Seda.
Doch werden Fuß über die Schwelle eines der drei riesigen Portale mit den reich verzierten, gotischen Spitzbögen setzt, glaubt eine Kathedrale zu betreten. Spiralförmig gewundene Säulen ragen in der dreischiffigen Basilika über 17 Meter hoch.
Der ehemalige Geschäftstempel der Seidenhändler ist der wohl bedeutendste gotische Profanbau Spaniens. Erbaut wurde die Lonja Ende des 15. Jahrhunderts, als die Kaufleute durch den Seidenhandel reich geworden waren und die Stadt ihren Wohlstand architektonisch demonstrieren wollten.
25.000 Menschen webten damals an diesem Reichtum. Die Hafenstadt Valencia war zu einer Hochburg der Seidenproduktion herangewachsen und exportierte den begehrten glänzenden Stoff über das Mittelmeer in alle Welt. Die Verträge schlossen die Händler in der Säulenhalle der Lonja, in der "Sala de la Contracion"- Sie konnten sich bei ihren Verhandlungen im Patio, einem kleinen Hofgarten , erholen.
Vom Patio aus gelangt man über eine Treppe hinauf zum "Consultar del Mar", einer Halle, in der alle Fragen und Streitigkeiten, die den Seehandel betrafen, geregelt wurden: ein Saal mit einer pompösen, vergoldeten Holzdecke. Unehrliche Kaufleute konnten im Turm der Lonja festgesetzt werden.
Die Wendeltreppe des Turms zählt zu den Meisterwerken der gotischen Steinmetzkunst. Ohne Mittelstütze schrauben sich 142 Stufen in die Höhe.
Oben kann man durach die Zinnen des Turms die gesamte Altstadt überblicken, und wenn man an einem Festtag hinunterblickt, kann man eine Prozession von Frauen in farbenprächtigen Seidenkleidern an der Lonja vorüberziehen sehen, denn auf ihr traditionelles Festkleid aus Seide will in der drittgrößten Stadt von Spanien, keine Frau , die es sich leisten kann, verzichten.

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