Meeressäuger: Wale und Delfine im Mittelmeer

Das Ende von Flipper und Moby Dick?

Alleine in den Küstengewässern Valencias leben mehr als 30.000 Wale und Delfine! Erstaunlich, oder? Betrachtet man allerdings die Aussagen des WWF, dass weltweit jede Minute ein Wal oder Delfin stirbt – sei es durch Jagd, als Beifang in Fischernetzen oder durch Meeresgifte – so wird ihr Vorkommen schlicht zu einem Rechenexempel.
Die Weltnaturschutzunion IUCN veröffentlicht regelmäßig die „rote Liste“; eine Übersicht der gefährdeten Arten, zusammengetragen von circa 10.000 Wissenschaftlern. Daraus geht hervor, dass die Orcas vom Aussterben bedroht sind, ihre Population verringerte sich in den letzten zehn Jahren um 90 Prozent.
Nur noch 32 der so genannten Killerwale tummeln sich in der Straße von Gibraltar, wie die Studie zu „Status und Verteilung von Meeressäugern im Mittelmeer“ ergab. Auch Flippers Genossen sind in den mediterranen Gewässern stark gefährdet; insgesamt werden mehr als ein Drittel aller untersuchten Delfin-Arten in der roten Liste mit gefährdet (VU), stark gefährdet (EN) oder vom Aussterben bedroht (CR) geführt.
Schuld daran ist der Mensch. Denn nachdem der Walfang 1986 verboten wurde und seit 2002 auch der Fischfang mit riesigen Treibnetzen, in denen sich die Meeressäuger verheddern und in der Folge ertrinken, heißt die gefährlichste Bedrohung nun: Tod durch Gift. Pestizide und Umweltgifte werden ins Mittelmeer gespült, Erdöltanker reinigen die Tanks auf ihrem Weg zum Golf. Mit Meeresschutzzonen für Wale und Delfine, für deren Einrichtung sich der WWF und die Organisation Oceana engagieren, blieben den Meeressäugern zumindest Handelsschiffe und Frachter erspart.

Marion Schmitt


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